CWH#5 Seefahrer

Mobile schwimmende architektur – der „Seefahrer“

Eine selbständig schwimmende Architektur die das Element Wasser aus verschiedenen Positionen erlebbar macht, die das Lebensgefühl eines modernen Nomadentums vermittelt, sich bewegt zwischen der Sehnsucht nach der Ferne und dem Heimatgefühl der Lausitzer Seenlandschaft: der „seefahrer“.

Wohnnutzung:

Ausgerichtet ist der „seefahrer“ als ganzjähriger Wohnsitz für Familien, Paare oder auch Singles, er bietet hierfür Flexibilität auf engstem Raum und die Möglichkeit die Räume vielseitig zu nutzen. Durch auf den „seefahrer“ angepasste und in die Innenarchitektur integrierte Möbelkonzepte kann die nutzbare Raumfläche effektiv vergrößert werden. Die Funktionalität der Räume wird hierdurch nicht auf die Grundnutzung beschränkt (siehe auch Blatt 2). So wird das Schlafzimmer durch hochklappen des Bettes und ausklappen eines in die Wandfläche eingelassenen Schreibtisches zu einem Arbeitszimmer umfunktioniert. Ebenso sind die Schreibtische der Kinderzimmer in die Wandflächen integriert um mehr Bewegungsfläche zu erhalten und Platz zu schaffen um beispielsweise Gäste unterzubringen. Die Küche ist in einen Wandschrank integriert  und kann bei nicht Benutzung verdeckt werden. Der Seefahrer bietet in seinem Inneren die maximale Ausnutzung der Erholungs-, Arbeits- und Wohnbereiche für die mobilen Bewohner. Aufgrund dieser Qualität ist der Seefahrer auch als Ferienwohnung für kleinere Gruppen geeignet.

Material:

Äußerlich erinnert der „seefahrer“ durch die Verkleidung mit genieteten silbern glänzenden Stahlplatten an einen Camper oder die frühen Greyhond-Busse und ist dabei auch durchaus maritim. Das Thema „unterwegs sein“ spiegelt sich in dieser Fassade wieder. Ebenso bietet das robuste Fassadenmaterial eine wartungsfreie Hülle. Auch der Ponton besteht aus einer Stahlkonstruktion mit innenliegenden Spanten und ist somit auf den Aufbau optimiert, zu Wartungszwecken kann die gesamte Konstruktion aus dem Wasser gehoben werden. Der Innenraum ist im Kontrast zu der technisch anmutenden Außenfassade dann in großen Teilen in behaglichem Holz gehalten, ebenso das Sonnendeck. Das Design des „seefahrers“ zwischen Technik, Reisen und Heimat ist auf die spezifischen Eigenheiten der Lausitzer Seenlandschaft abgestimmt.

Gestalterische Qualität und Innovation:

Die technischen Innovationen des „seefahrers“ zeichnen sich insbesondere in seinem Energie- sowie dem Ver- und Entsorgungssystem ab (siehe gesonderte Texte). Die gestalterische Qualität liegt neben dem ausgewählten Materialien und den besonderen Raumkonzepten im inneren insbesondere in den Erweiterungsmöglichkeiten der Außenhaut. So kann der „seefahrer“ am Liegeplatz geschützt und auf seine Mindestmaße reduziert sein, sich aber nach den Möglichkeiten in den Marinas oder auch beim freien Liegen auf den Seen entfalten und weitere Außenräume und Zugangsmöglichkeiten zum Wasser schaffen. Die für die Fahrt eingefalteten/.-klappten Elemente wie Liegesegel, zusätzliche Terrasse, Sprungbrett mit Leiter, Aufgangstreppe zum Sonnendeck und aufblasbares Beiboot bieten somit ein zusätzliches Angebot für die Erlebbarkeit des Wassers und schaffen separate Freiflächen für Ruhe und Aktivität

Projektart

Offener Realisierungswettbewerb
Mobile Schwimmende Architektur

Ort

Lausitzer Seenland Brandenburg

Auslober

Internationale Bauaustellung (IBA)
Fürst-Pückler-Land GmbH

Entwurf

Thomas Müller / Nathalie Dudda

Leistungsphasen

LPH 2

Bearbeitung

2008

Bruttogeschossfläche

75 m² (inkl. 47 m² Terrassen)

Nutzfläche

60 m²